Damit hatte wohl niemand gerechnet. Die Hilfe für krebskranke Kinder Seevetal e.V. spendet dieses Jahr 110.000 Euro. Und das, obwohl beide Spendenveranstaltungen – die beliebte Spendengala im Privathotel Lindner sowie der obligatorische Weihnachtsmarkt an der Grundschule in Horst coronabedingt abgesagt werden mussten. Zu verdanken ist die hohe Spendensumme dem Kampfgeist und dem Ideenreichtum des Vorstandes.
„Jetzt erst recht“ – dachte sich Anette Kosakowski, 1. Vorsitzende der Hilfe für krebskranke Kinder e.V., als klar wurde, dass beide Spendenevents coronabedingt abgesagt werden müssen. Gemeinsam krempelten sie die Ärmel hoch, mobilisierten ihre Kontakte und riefen kurzerhand unter selbigem Motto zu Geldspenden anstelle der obligatorischen Sachspenden für die Tombola auf.
„Kinder sind sowieso schon die größten Verlierer im Kampf gegen Krebs bei Kindern. Sie dürfen nicht noch gegen COVID-19 den Kürzeren ziehen“, erklärt 1. Vorsitzende, Anette Kosakowski, ihr Engagement.
Jetzt erst recht! Der Plan ging auf. Viele Unternehmen, aber auch Privatpersonen spendeten tatsächlich erst recht und so konnte der Scheck in Höhe von 110.000 Euro am 7. April im Rahmen einer Videokonferenz übergeben werden.
“Wir sind den Seevetalern zu großem Dank verpflichtet. Mit seinem Engagement trägt der Verein nicht nur zur Finanzierung unserer Projekte bei, sondern sorgt in der Öffentlichkeit für ein breites Verständnis für das wichtige Thema Krebs bei Kindern – selbst in Pandemie-Zeiten. Wir sind unendlich dankbar, so einen starken Partner an unserer Seite zu haben.“, führte Dr. Holger Iversen, unser Vorsitzender im Rahmen der digitalen Spendenübergabe aus.
Stark und erfolgreich, das ist die Hilfe für krebskranke Kinder Seevetal e.V. Seit 1976 steht die Elterninitiative der Grundschule Horst, aus der sich 1997 die Hilfe für krebskranke Kinder Seevetal e.V. gegründet hat, an der Seite der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. Seit Bestehen konnten mit dem jährlich stattfindenden Weihnachtsmarkt an der Grundschule Horst sowie der Benefizspendengala insgesamt 1,9 Millionen Euro für das Kinderkrebs-Zentrum Hamburg gesammelt werden.
Dieses Jahr werden gleich drei wichtige Projekte der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. finanziert. Zum einen fließt das Geld in die Kunsttherapie auf der Station. Das Malen im kunsttherapeutischen Kontext sorgt für eine intensive Beschäftigung mit dem Bildthema, die es ermöglicht, gedanklich für eine Weile von der Krankheitssituation Abstand zu nehmen. Bei dem zweiten Projekt handelt es sich um den Sozialfonds, der Familien unterstützt, die aufgrund der Krebserkrankung ihres Kindes in finanzielle Not geraten. Mit dem dritten Projekt wird die Nachsorge-Sprechstunde TIDE berücksichtigt, die Kinder und Jugendliche nach abgeschlossener Krebstherapie optimal versorgt und die Re-Integration in den Alltag fördert. „Uns ist es wichtig, dass die Spenden in die richtigen Projekte fließen. Das ist bei der Fördergemeinschaft der Fall“ betont Birgit Medenwold-Ruh das lange Spendenengagement der Seevetaler. Und ergänzt: „Wer einmal auf der Station im Kinderkrebs-Zentrum Hamburg war, weiß, dass die Fördergemeinschaft großartige Arbeit leistet und die Gelder sinnvoll eingesetzt werden.“
Über die Hilfe krebskranker Kinder Seevetal e.V.
Der Verein „Hilfe für krebskranke Kinder Seevetal e.V.“ wurde im Jahr 1997 gegründet und sammelt Spenden für krebskranke Kinder und deren Angehörige. Die Gründung beruht auf einer 1976 ins Leben gerufenen Elterninitiative. Damals war ein Schüler an der Grundschule Horst unheilbar an Leukämie erkrankt. Eltern von Mitschülern, denen das Schicksal des Jungen zu Herzen ging, organisierten darauf hin kurzentschlossen einen kleinen Weihnachtsbasar, auf dem sie selbst gebackenen Kuchen und gebastelte Weihnachtsartikel verkauften. Der Erlös wurde der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. gespendet. Was ursprünglich als einmalige Veranstaltung gedacht war, wurde zur Tradition. Seitdem werden die Gelder jedes Jahr zweckbezogen für Spendenprojekte der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. eingesetzt.