Im Jahr 1975 wurde die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. gegründet und steht seitdem als spendensammelnder Verein fest an der Seite der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), kurz das Kinderkrebs-Zentrum Hamburg. Die Spendenmittel werden verwendet, um eine optimale Patientenversorgung zu erreichen, psychosoziale Hilfen für betroffene Familien zu leisten und das Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg zu fördern. Der Slogan KNACK DEN KREBS sensibilisiert die Öffentlichkeit für das Thema Krebs bei Kindern.

Die Aufgabe damals wie heute: die Versorgung an Krebs erkrankter Kinder in Hamburg zu verbessern und die Erforschung von Krebserkrankungen und deren Therapie bei Kindern zu fördern. Der gemeinnützige Verein wurde von betroffenen Eltern Mitte der 1970er Jahre in einer Zeit gegründet, als der erfolgreiche Einsatz der Chemotherapie zu einem unvorbereitet hohen Versorgungsaufwand führte. Betroffene Eltern gründeten deutschlandweit regionale Elternvereine, so auch in Hamburg. 50 Jahre später ist der Förderbedarf unverändert hoch. Dank verbesserter Behandlungsmöglichkeiten können heute etwa 80 Prozent der Kinder geheilt werden. Aber auch wenn sich die Überlebenschancen gebessert haben – die Erkrankung bleibt eine extreme Belastung für das Kind und seine Familie. Neben den zum Teil starken Nebenwirkungen unter der Therapie und der Sorge vor Spätfolgen kommen psychische und soziale Herausforderungen auf die Familien zu, die ohne Unterstützung schwer zu stemmen sind. Zukünftig sollen auch die 20 Prozent der Kinder geheilt werden können, für welche bislang noch keine heilenden Therapien zur Verfügung stehen. Das Ziel der Fördergemeinschaft ist es, den Kindern und ihren Familien in dieser belastenden Zeit zur Seite zu stehen und mithilfe der Förderprojekte die Lebenssituation zu verbessern. So konnte die Fördergemeinschaft in enger Zusammenarbeit mit dem Kinderkrebs-Zentrum Hamburg und dank ihrer Spender in fünf Jahrzehnten Bedeutendes erreichen:

Patientenversorgung

Durch Spenden werden die Rahmenbedingungen für eine optimale Behandlung am Kinderkrebs-Zentrum Hamburg geschaffen. Die Fördergemeinschaft hilft dort, wo Lücken bleiben, und entscheidet in enger Abstimmung mit der Klinikleitung jeweils über die Förderung von Projekten, z.B. zusätzliche Arztstellen und Pflegepersonal, die Anschaffung von medizinischen Geräten, die Ausstattung für Spiel- und Aufenthaltsräume oder die Förderung von Pilotprojekten, wie z.B. die Nachsorgesprechstunde TIDE für Kinder und Jugendliche nach einer Krebserkrankung oder auch eine Brückenärztin für die palliative Versorgung.

Psychosoziale Hilfen

Doch nicht nur die medizinische Behandlung ist wichtig, auch psychosoziale Hilfen sind unerlässlich und schaffen ein Umfeld, das die Heilung fördert, die Kinder und ihre Eltern unterstützt und Bewältigungsstrategien für die Erkrankung ermöglicht. Daher trägt die Fördergemeinschaft die Personalkosten für einen Musiktherapeuten, eine Kunsttherapeutin, einen Medienpädagogen, einen Psychologen, eine Sozialpädagogin, einen Sporttherapeuten, eine studentische Hilfskraft und eine Sekretärin im Psychosozialen Team des Kinderkrebs-Zentrums Hamburg. Durch die therapeutischen Angebote werden neben der medizinischen Versorgung die psychischen Ressourcen der Patienten gestärkt. 

Die Fördergemeinschaft unterstützt zudem hilfsbedürftige Familien, die durch die Erkrankung ihres Kindes in finanzielle Not geraten sind. Hier wird schnell und unbürokratisch Hilfe geleistet. Etwa 50 Anträge werden pro Jahr von der Fördergemeinschaft bewilligt. Die Krebserkrankung eines Kindes ist keine kurzfristige Angelegenheit. Oftmals kann ein Elternteil in dieser Zeit seine Arbeit nicht weiterführen, so dass es zu finanziellen Engpässen kommt, die die Familien zusätzlich belasten.

Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg

Forschung ist die stärkste Waffe im Kampf gegen Krebs bei Kindern.Kindliche Tumoren unterscheiden sich von denen Erwachsener und benötigen zudem Behandlungskonzepte, die speziell auf junge Patienten zugeschnitten sind. Daher ist eine spezifische und gezielte Forschung zu Krebserkrankungen bei Kindern nötig, um daraus bessere diagnostische und therapeutische Verfahren abzuleiten. Aufgrund der geringen Fallzahlen sind die Mittel und die öffentliche Aufmerksamkeit für die Erforschung dieser Erkrankungen begrenzt, die Kinderkrebsforschung ist also in besonderem Maße auf die Unterstützung durch Spender angewiesen. 2006 gründete die Fördergemeinschaft daher das Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg. Spenden, Patenschaften und privates Engagement ermöglichten innerhalb kürzester Zeit den erfolgreichen Aufbau dieser Einrichtung. Das Institut finanziert sich allein aus Spenden und eingeworbenen Forschungsgeldern. Seit fast 20 Jahren forschen die Wissenschaftler zu den Themen, die in der Pädiatrischen Onkologie eine zentrale Rolle spielen: Leukämien, Hirntumoren sowie Stammzelltransplantation und Immuntherapien. Denn die Wissenschaftler wollen zukünftig auch die 20% der Kinder heilen, für die bislang keine effektiven Therapien zur Verfügung stehen. Das Institut wird von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet und arbeitet eng mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sowie dem Leibniz-Institut für Virologie (LIV) zusammen.