Zwei Forschungsprojekte, an denen das FI beteiligt ist, wurden vom europäischen Programm „Fight Kids Cancer“ ausgewählt und erhalten insgesamt 3 Millionen Euro Förderung, um schwer behandelbare Kinderkrebsarten besser zu bekämpfen.
Das erste Projekt, SOUP (Scanning the liquids of paediatric brain tumour patients to personalize treatment), entwickelt einen innovativen, minimal-invasiven Test zur Diagnose von Hirntumoren bei Kindern und Jugendlichen. Dieser Test analysiert Erbgut-Fragmente aus dem Nervenwasser (Liquor), wodurch eine genaue Untersuchung des Krebses ohne Operation möglich wird. Mit Hilfe der sogenannten Nanopore-Sequenzierung können winzigste Mengen freier DNA nachgewiesen und Tumorsignaturen identifiziert werden. Das Projekt wird mit 1.998.000 Euro gefördert und soll die Diagnostik von Hirntumoren revolutionieren.
Das zweite Projekt, EUROPE (Exploring unknown relapse origins in paediatric Ependymoma), konzentriert sich auf Ependymome, die dritthäufigste bösartige Hirntumorart im Kindesalter. Bei Rückfällen sind die Überlebenschancen der betroffenen Kinder bislang gering. Das Projekt zielt darauf ab, die zellulären Mechanismen bei Rückfällen zu verstehen und neue Schwachstellen in der Tumorbiologie zu identifizieren, um wirksamere Medikamente zu entwickeln. EUROPE wird mit 878.000 Euro unterstützt und umfasst die Zusammenarbeit von vier Zentren aus Deutschland und den Niederlanden.
Geschäftsführerin Wiebke Cramer unterstreicht die Bedeutung der Förderungen im Rahmen von nationaler und internationaler Forschungszusammenarbeit: „Die Fallzahlen bei kindlichen Krebserkrankungen sind sehr gering. Gleichzeitig sind sie die Patienten, die möglichweise die meisten Lebensjahre verlieren oder am längsten mit Spätfolgen der Therapie leben müssen. Deshalb ist Unterstützung für die Kinderkrebsforschung so wichtig. Wir freuen uns sehr, die Forschung in starker Kooperation mit anderen Forschungseinrichtungen vorantreiben zu können.“